Beitragsseiten

Tahiti und Moorea

Mai bis August

 

149 moorea

    

Moorea und Tahi...
Moorea und Tahi...
Moorea und Tahi...
Moorea und Tahi...

Weitere Bilder sehen Sie in der untenstehenden Bildergalerie. Viel Spass

 


Moorea - Tahiti

Nach unserer happigen Fahrt von Raiatea, werden am nächsten Tag zwei Winschen auseinandergenommen, die bei der Ãœberfahrt klemmten. Zudem muss ein Keilriemen beim Backbordmotor  angezogen werden. Der Motor pfiff plötzlich während dem Strom laden. So haben wir diesmal nur wenig von der schönen Opunohubay. Und weil am nächsten Tag wieder mehr Wind aufkommt, segeln wir bereits nach einem Tag weiter nach Tahiti rüber. Diese Ãœberfahrt  ist meist auch bei ruhigem Wetter  wie in einer Waschmaschine. Da die beiden Inseln nahe beieinanderliegen, entstehen Strömungen und Strudel, was bei viel Wind dann doppelt  ungemütlich ist. Am Abend liegen wir ruhig am Anker vor der Marina Taina, etwas ausserhalb von Papeete und gehen da ins „Restaurant Casa Bianca“ eine Pizza essen.

Tahiti

Es sind auch einige andere Katamarane hier, die wir vom letzten Jahr kennen. Der Australier Neil mit der YourNewa Know, die Oesterreicher, Dagmar und Franz mit der Cinderella und Valentin, West-schweizerin mit Tor aus Norwegen mit der YumYum. Sie treffen wir die nächsten Tage, zwischen den diversen Arbeiten, gehen zusammen  Nachtessen ins Marinarestaurant oder in die Stadt nach Papeete. Machen einmal einen Tagesausflug zu Märkten und zum Venus Point, einer Bucht, in der 1767 die ersten Segler ( Samuel Wallis und 2 Jahre später James Cook) aus unserer Welt angelandet sind. Am Venus Point haben die Marquesen von den nördlichen Inseln in Französisch Polynesien, einige Stände aufgestellt und bieten da ihre Handwerkskunst an. Wir kaufen uns hier nochmals geschnitzte Holzschalen aus Edelholz und Kurt entscheidet nun spontan, sich ein Tattoo stechen zu lassen. Er hat bereits letztes Jahr damit geliebäugelt, hatte aber nicht den Mut dazu. Er lässt sich einen kleinen Manta auf den Oberarm tätowieren und strahlt danach über sein immerwährendes Souvenir von hier. An Bord steigt er einmal mehr den Mast hoch und flickt das Decks- und Motoren-licht, das seit letztem Jahr nicht mehr funktioniert.  Auch ein Motorendeckel aus Holz ist schon länger vom Salzwasser morsch und muss verstärkt werden.

So vergehen die Tage im Nu. Wir warten auf den richtigen Wind, um zu den Tuamotusinseln raus-zusegeln. Sind es doch 270 Seemeilen (ca. 500km) Richtung Nordost. Und meist bläst hier der Wind aus dieser Richtung. Zwischendurch dreht er sich jedoch für zwei, drei Tage und das ist dann das richtige Wetterfenster, um „angenehm“ dahin zu kommen. Laut Wetterbericht sollte das in ein paar Tagen sein.  Da es im Moment sehr heiss ist, segeln wir nach Moorea (ca. 4 Stunden Fahrt) rüber um da zu warten. Da ist es hübscher als in Tahiti.

Mooera

Die Oponohu Bay ist sehr schön zum liegen und man kann da gut Schwimmen und Schnorcheln. Wir mieten uns für einen Tag ein Auto und machen eine Inselrundfahrt. Man fährt  durch üppiges Grün und steile Täler und bewundert die Berge. In der Ferne sieht man die Ananasfelder auf denen die süssen, kleinen Ananas von Französisch Polynesien angepflanzt werden. Auf dem Belvedere haben wir eine wunderschöne Aussicht auf die beiden Buchten Cooks Bay und Opunohu Bay. Mit Neil, der auch rübergekommen ist, verbringen wir die Abende zusammen.  Am Sonntag, 5. Juni, morgens um 7.00 Uhr ist es dann soweit, wir lichten den Anker und nehmen die Wegstrecke von ca. 48 Stunden in Angriff.

Raiatea - Moorea

Es ist Anfang August und wir haben auch diesmal kein optimales Wetterfenster, um von Raiatea nach Moorea  runterzusegeln. Die nächste Möglichkeit ist erst in einer Woche angesagt, was uns jedoch zu lange ist, um zu warten. Da zumindest einige Stunden schwache Winde so um die 8-12 Knoten angekündigt sind, sollte wenigstens der erste Teil der 110 Seemeilen (ca. 200km) human sein. Den Rest müssen wir dann halt mit Gegenwind um die 17-19 Knoten ertragen. Wir rechnen mit ca. 20 Stunden Fahrt.  Schlussendlich hatten wir nach dem Schachwind dann um die 25 Knoten Gegenwind, ja am Schluss sogar bis zu 33 Knoten! Eine richtige holper di polter Tour. Auf 5 vernünftige Wellen folgen meist 3 grosse und die Casa Bianca blieb in den von vorne kommenden grossen jedesmal fast stecken. Kurt stand fast die ganzen 24 Stunden draussen, entweder am Steuer oder kreuzte auf und musste immer wieder wenden. Da das ganze seglerisches Können und Kraft benötigte, konnte ich leider nicht gross helfen. Als wir am nächsten Tag in Moorea ankamen fiel er nur noch todmüde in die Koje. Statt der 110 kamen wir auf 150 Seemeilen.

Moorea

Wir wollen eine Woche hierbleiben und hoffen die Buckelwale, die um diese Zeit kommen sollten, zu sehen. Zuerst kommen jeweils die Bullen, darauf folgen die Weibchen mit ihren Jungen. Unser Ziel ist es, sie beim Schnorcheln unter Wasser zu sehen. Am Ankerplatz schwimmen Stachel- und Adler-rochen unter unserem Bootsrumpf durch. Sogar zwei Flundern sichte ich auf dem Sandboden. Nach zwei Tagen kommen Valentine und Tor von der Yum Yum daher. Ein grosses Hallo, dass wir uns diese Saison nochmals sehen. Wale haben wir leider keine gesichtet in dieser Woche. Wir sind wohl noch etwas zu früh dran. Nun müssen wir jedoch nach Tahiti um unsere neuen Batterien abzuholen und in ein paar Tagen kommen drei Gäste für zwei Wochen an Bord. Danach kommen wir nochmals für zwei Tage hierher. Wer weiss vielleicht sind sie dann ja da…..   

Und tatsächlich, kurz vor der Passeinfahrt sehen wir einen. Er ist jedoch in Bewegung, so dass wir uns nicht getrauen ins Wasser zu steigen. Einzig Kurt springt nach kurzem Zögern ins offene Meer und sichtet ihn noch, kurz bevor er in die Tiefe gleitet.

Tahiti "Dingiaktion"

Wieder in der Marina Taina angekommen, finden wir hier einen Platz im kleinen Ankerfeld. Da ja in ein paar Tagen unsere drei Gäste für zwei Wochen an Bord kommen, gibt es noch einiges zu erledigen. Der Proviant muss aufgestockt werden, was man hier im nahegelegenen Carrefour wunderbar tätigen kann und einiges an Wäsche ist zu waschen, waren wir doch die letzten drei Wochen unterwegs. Zudem erhalten wir hier unsere neuen Batterien und die alten müssen an Land entsorgt werden. So manche Fahrt mit unserem Dingi (Schlauchboot) steht also an. Kurt bringt mich mit zwei grossen Ikeataschen voll schmutziger Wäsche an Land, die ich in der Marina waschen kann. Wir vereinbaren, dass er mich in zwei Stunden wieder holt, so dass ich die Wäsche noch an Bord an der Sonne zum Trocknen aufhängen kann. Nun steh ich wieder mit meinen zwei schweren Taschen am Steg und sehe Kurt auf mich zusteuern. Doch oh Schreck! Dem ganzen vorderen Teil des Dingis geht im Schlauch die Luft aus und wird kleiner und kleiner. Als er am Steg ankommt hängt die vordere Hälfte des Bootes  nur noch schlaff auf der Epoxischale. Ein 20cm langer Riss zieht sich im vor-deren Bereich quer hoch. Hätten wir keinen Hartschalenboden, wär Kurt wohl im Becken vor meinen Augen abgesoffen. Er ist bei der Durchfahrt in die Marina zu nah an einen Aussenbordermotor eines Motorbootes gekommen und der hat ihm mit dem Propeller den Gummirumpf durchschnitten. Super! Ohne Dingi kann man sich hier im Revier (ausser in zwei, drei Marinas) nirgends bewegen. Und in drei Tagen kommen unsere Freunde und mein Patenkind! Zuerst fragen wir nach einem Hafenplatz für die Casa Bianca, denn ohne Dingi kommen wir ja nicht mehr an Land. Danach lassen wir uns vom Marinaboot zum Ankerplatz abschleppen. Für so einen grossen Riss haben wir natürlich nicht genügend Flickmaterial an Bord. Wir haben jedoch Glück im Unglück, dass der Schiffsladen von Michèle uns damit bedienen kann (was nicht selbstverständlich ist). Einen so grossen Riss selber zu flicken ist sehr schwierig. Zudem ist er an keiner flachen Stelle, sondern vorne in der Wölbung. Da der professionelle Dingiflicker der Insel im Urlaub ist, muss Kurt es selber versuchen. Stundenlang ist er nun in der heissen Sonne beschäftigt. Wird von den meisten Nachbarseglern am Steg bemitleidet und sie sind eher skeptisch, ob er es auch wirklich schafft, das Dingi zu flicken. Am Abend wird es aufgepumpt. Am Morgen ist die Luft wieder draussen! An 2 bis 3 Stellen dringt die Luft aus. Der Frust ist gross und die Zuversicht, ob er das wirklich selber flicken kann, ist klein. Wir fahren in die Stadt, ob wir allenfalls ein neues Dingi kaufen können. Was jedoch  nicht möglich ist. Sowas muss man hier bestellen und hat eine Wartezeit von mindestens 2 Monaten!! Also nimmt Kurt die ganze Arbeit nochmals in Angriff. Michèle gibt ihm weitere Tipps, wie er es besser machen kann. Wieder vergehen Stunden. Am Abend wird wieder aufgepumpt. Am Morgen ein scheuer Blick aus dem Cockpit. Und siehe da.... Die Luft ist noch zu einem grossen Teil drin :-). Bei einem Check findet Kurt zwei kleine Stellen, wo die noch Luft ausdringt, die kann er jedoch gut nochmals neu kleben.

Als zwei Tage später unsere Gäste, nach ihrem  langen Flug froh gelaunt,  behangen mit Begrüssungs-blumen um den Hals, bei uns ankommen, werden sie von strahlenden Bootseigentümern empfangen als wäre die Welt im Paradies immer nur Sonne und süsses Nichtstun ;-)

Erklärungen
1 Seemeile = 1.852 km
1 Knoten = 1.852 km/h

 

Webseite erstellt durch
dynamic-duo webdesign / publishing Uetikon am See