Reisebericht
2 Wochen Costa Rica im Mai
Am 3. Mai landen wir auf dem Flughafen von San José, der Hauptstadt von Costa Rica. Diese liegt fast im Zentrum des Landes. Costa Rica ist ein subtropisches Land und stark geprägt durch die jeweilige Höhenlagen und beeinflusst von der Atlantikseite oder der Pazifikseite, je nachdem welcher Seite der Berge man sich befindet. Es ist etwas grösser als die Schweiz. Wir lassen uns hier zwei Wochen auf eine Naturvielfalt in diversen Nationalparks ein. Dieses Land bietet eine grosse Artenvielfalt an Vogel- und Amphibien- und Reptilien und viele weitere Tierarten. Es erwartet uns eine eindrückliche Pflanzen- und Baumwelt, wie natürlich Orchideen und viele weitere farbenprächtige Blumen. Wir werden hier die unterschiedlichsten Wanderungen durch feuchten Dschungel, Regen- und Nebelwäder unternehmen.
Gotardo de San Dota
Nachdem wir den Mietwagen übernommen haben, fahren wir bereits am ersten Tag über den höchsten Bergpass Cerro la Muerte, auf 3450 Metern Höhe, Richtung Süden nach San Gotardo de Dota zu unserem ersten Nebelwald in Costa Rica. Auf der kleinen Rundtour erleben wir hier einen vermoosten und mystisch wirkenden Wald. Die Tragon Lodge ist sehr schön in einem blumenreichen Garten angelegt, was viele Kolibris und andere Vögel anzieht. Wir sind hier auf 2100m Höhe und schnell kühlt es gegen Abend ab und wir brauchen unsere Pullover und langen Jeans. Damit wir in der Nacht nicht frieren, erhalten wir eine warme Bettflasche und ein kleiner Gasofen wird im Zimmer angezündet.
Corcovado Nationalpark
Danach fahren wir weiter Richtung Süden nach Sierpe, wo wir bereits von roten Papageien begrüsst werden. Hier ist es bereits heiss und feucht. Wir werden mit einem Boot eine Stunde raus zur Halbinsel Osa in die Bahia Drake gefahren. Da wohnen wir für ein paar Tage in der Pirat Cove Lodge. Sie wird von einer Schweizerin geführt, ist klein und hübsch, recht privat und es gibt wunderbares Essen. Beim Frühstück wird man hier vom Hausdrachen Jesus Christ Lizard begrüsst, in der Hoffnung er bekommt was von den Früchten ab. Bei einem Dorfbesuch ganz in der Nähe können wir einigen in den hohen Bäumen hockenden Leguanen zuschauen. Jeder hat eine eigene bizarre Form, die uns gedanklich immer wieder in unsere Urzeiten zurücksetzt. Von hier aus werden wir wieder mit einem Boot abgeholt, um eine Tagestour in den Corcovado Nationalpark zu unternehmen. Wir laufen 5 Stunden kreuz und quer durch den Dschungel, sehen Wildschweine, Nasenbären mit weisser Schnauze und geringeltem Schwanz, ähnlich einem Waschbären, Brüll- Kapuziener- und süsse kleine orangefarbene Squirrelaffen. Suchen anhand von Fussspuren den 2m grossen Tapir und immer wieder mal hockt ein schöner, farbiger Vogel auf einem Ast. Von weitem sichten wir auch Aligatoren, sicher von uns getrennt durch einen Fluss. Dieser Dchungel ist sehr eindrücklich mit seinen vielen Mamutbäumen und Lianen. Es ist brütend heiss und eine der höchsten Lufttemperaturen im Land. Wir sind bereits alle nach wenigen Minuten klatschnass. Der Aufwand lohnt sich jedoch; es ist alles sehr eindrücklich. Würden wir weiter in diesen Dschungel eindringen, würden wir womöglich auf Jaguare und Oceloten treffen, die hier noch leben.
Monteverde
Ein paar Tage später befinden wir uns wieder in einer gemässigten Hitzezone. Dem Monteverde Gebiet im nordwestlichlichen Teil des Landes. Auf 1800m Höhe sind die Temperaturen wieder bei 25 Grad am Tag und es sieht zum Teil aus wie in der Schweiz. Grün, hügelig, Kühe weiden und man könnte sogar eine Käserei besuchen. Hier unternehmen wir eine geführte Nachtwanderung durch den Nebelwald und sehen dabei sogar den sagenumworbenen Königsvogel der Maya, den Quetzal, einen der schönsten Vögel der Welt. Weil er wunderschöne und lange Schwanzfedern besitzt, wurde er fast ausgerottet und ist nur noch selten zu sehen. Hier leben zudem die unterschiedlichsten Froscharten, wie auch der kleine rote Jeansfrosch mit seinen blauen Beinen und der farbige Gaudy Leaf Frog. Und immer wieder fliegen einem die schönsten Schmetterlinge um die Ohren. Leider hat der Führer keine Vogelspinne gefunden, die ebenfalls in dieser Gegend lebt, dafür quert uns ein seltenes Gürteltier und wir können eine Faultiermutter mit Jungem in den hohen Baumwipfeln beobachten. In unserer Lodge, die wiederum von Schweizern geführt wurde, haben wir dafür im Garten den sehr schönen Vogel Motmot mehrere Male im Garten gesichtet. Als Abschluss habe ich mich hier noch mutig am Drahtseil von Baumwipfel zu Baumwipfel geschwungen und slide so durch den Urwald. Das Finale ist dann ein 15Meter Sprung in die Tiefe, à la Tarzan, da muss man den Schrei vorher nicht üben, der geht dann ganz automatisch. Dafür ist dann das Ausschwingen wunderbar. Das ganze nennt sich Canopy, ein echtes Erlebnis.
Rincon de la Vieja
Weiter fahren wir noch etwas nördliche zum aktiven Vulkan Rincon de la Vieja. Hier stossen überall heisse Schwefeldämpfe (Fumarolen) aus der Erde und man sieht viele kleine brodelnde Schlammtümpel. Auch diese Wanderung war einzigartig.
Arenal
Nun geht’s wieder Richtung Süden zum Vulkan Arenal, einer der der berühmtesten Vulkane in Costa Rica. Man kann in 40 Grad heissen Thermen baden und bis vor kurzem war der Vulkan noch aktiv und man konnte in der Nacht gut die speienden Fontänen sehen. Leider ist er momentan nicht aktiv, aber auch sonst sehr imposant in seinem Anblick. Unterwegs nach El Arneal am Stausee vorbei, können wir immer wieder grüne Papageiengruppen in den Bäumen sehen. Ja sogar einen Kakadu. Hier unternehmen wir eine Tour über 15 Hängebrücken, die zum Teil bis zu 90Meter lang und in 50 Meter Höhe angebracht sind. Ein schwindelerregendes Erlebnis über einem abwechslungsreichen Regenwald.
Cano Negro
Die geführte Tagestour zum Naturschutzgebiet Cano Negro Feuchtgebiet hat sich ebenfalls sehr gelohnt. Auf dieser Bootsfahrt auf dem Rio Frio durch das tropische Dschungelgebiet erleben wir nochmals eine vielfältige Tierwelt. Viele Vögel wie, einen seltenen Specht mit roter Haube, einige Kingfisher, einen Schnabelvogel, viele Kaimanearten etc. etc. Aligatoren, Affen, ein Faultier, eine knallgüne drachenähnliche Eidechse Namens Basilisk und natürlich weitere Leguane haben wir hier hautnah gesehen.
Poas
Auf der Rückfahrt nach San Jose machen wir noch Halt, um den auf 2800Metern Höhe liegenden Vulkan Poas zu besichtigen. Er ist mit seinem 1,5km Durchmesser Krater und einer Tiefe von 300m der zweitgrösste Krater der Welt. Hier steigen ebenfalls Schwefeldämpfe auf und das ganze Gebiet stinkt nach faulen Eiern. Es ist windig und kalt hier oben. Leider ist die Sicht in den Krater nicht so gut, aber es gibt auch hier wieder eine eigene Vegetation zu bewundern. Riesigen Farne und grosse Tellerpflanzen wachsen üpig entlang des Regenwaldes.