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Reisebericht

Marquesas Hiva Oa

Wir segeln von Fatu Hiva weiter zur nächsten Insel Hiva Oa zum Hauptort Atuona. Von der Ankerbucht zum Ort sind es 3 Km zu Fuss. Meist wird man per Autostopp mitgenommen. Hier hat es kleine Supermärkte, die Bauern verkaufen Gemüse, wir können die Wäsche waschen lassen, was nach 4 Wochen dringend notwendig ist und hier können wir auch wieder mal in ein Restaurant zum essen gehen. Das Internet ist hier leider wieder nur schwach und sehr teuer. Für 24 Stunden, die man dann am Stück nehmen muss, zahlt man Fr. 20.-. Bruno bucht hier mit stundenlangem Aufwand seinen Rückflug nach Hause. Skypen mit seiner Frau zu Hause ist nicht möglich. Wir treffen wieder auf Claudia und Thierry und Heidi und Robert.

Marquesas Nuku Hiva

Weiter geht’s von da zur nördlichsten Insel in zwei sehr schöne und wiederum imposante Buchten im Süden der Insel. In Taipivai  machen wir eine kleine Wanderung zu einer historischen Kultstäte mit Tikis (Steinfiguren) und einem aus Steinblöcken angelegten Platz. Früher wurden unter anderem an solchen Plätzen auch Menschen geopfert und gegessen. Wir wären fast daran vorbeigelaufen, weil die Waldlichtung so überwachsen war. Ein Waldarbeiter, den wir fragen, führt uns dann zurück und macht uns den Weg mit seiner Machete frei. Fröhlich zeigt er uns alles. Danach schneidet er uns noch eine Kokosnuss auf und lässt uns den kühlen Saft trinken, was in dieser Hitze eine wunderbare Erfrischung ist. Und zu guter letzt geht er mit Kurt in den Dschungel rein und schneidet uns einen ganze Staude Bananen. Die verstaut er dann in einen Juttesack, so dass man das ca.10 kg-Gewicht gut zurück zur Bucht (ca. 3-4 km)  tragen kann. Kurt und Bruno wechseln sich dabei ab. Später machen wir jedoch doch Autostopp. Wir werden wieder sofort mitgenommen und wiederum gefragt ob wir auch noch Grapefruits wollen. Und schon sind wir bei Ihm zu Hause und er klettert auf den Baum und holt uns 10 Stück! runter = nochmals ca. 10 kg. Die Dinger sind riesig, schmecken aber wunderbar und süss und wir essen sie jeden Morgen zum Frühstück. Seine Frau will uns auch noch Bananen mit geben, aber da wehren wir dann doch ab. Soviel können wir gar nicht essen. Danach fährt  er uns zum Strand direkt vor unser Dinghi und wir können problemlos einladen. Auch in der zweiten Bucht haben wir auf einer Wanderung solche Kontakte. Die Menschen hier sind alle sehr nett, hilfsbereit und fröhlich. Man kann sich gar nicht vorstellen dass hier vor drei Jahren tatsächlich ein Segler ermordet wurde und anscheinend gegessen wurde. Wenn‘s stimmt, war‘s wahrscheinlich ein Spinner. Und die gibt’s halt auf der ganzen Welt.

Weiter geht es zum Hauptort Taiohae und erledigen was erledigt werden muss. Das Gas kann hier nachgefüllt werden. Die Flaschen an Bord sind fast alle leer und es hätte uns bis Tahiti nicht mehr gereicht. Und nur noch kaltes Essen wäre dann doch nicht so lustig. Wir haben immer noch Keilriemenprobleme und keine Reserven mehr an Bord. Kurt rennt zu allen möglichen Händlern und Autowerkstätten und findet nach drei Tagen suchen und fragen dann endlich welche in der richtigen Grösse an einer Tankstelle. Ohne diese Keilriemen hätten wir hier eine längere Pause einlegen müssen. Bestellen und Warten bis die Lieferung eintrifft. Ja, Glück muss der Mensch manchmal haben.  In der Bucht liegen wir wieder neben einem Schweizer, jedoch einem der vor 30 Jahren nach Kanada ausgewandert ist. Er freut sich wieder mal in seiner Heimatsprache sprechen zu können. Werner ist mit seiner 26-jährigen Tochter Carina Richtung Australien unterwegs. Mit ihnen beiden machen wir mit einem gemieteten Jeep (den braucht es hier) eine Inseltour. Von den 6 Stunden Fahrt sind 3 Stunden holper di polter auf Feldwegen der Nordküste entlang. Immer schön rauf und runter. Wir hatten immer mal wieder das Gefühl, nun haben wir uns verfahren, aber nein, es gibt nur diesen Weg. Als Belohnung hatten wir wunderbare Panoramas von den steilen Berghängen und in die Buchten runter. Carina pflückt uns Mangos im Steilhang und wir finden saftige und zuckersüsse Sternenfrücht (Caramboli). Will man hier auf der Insel frisches Gemüse, öffnet  die Markthalle morgens um 5.00 Uhr! Und will man auch wirklich noch etwas Auswahl an Gemüse empfiehlt es sich um 5.00 Uhr da zu sein, sonst hats nix mehr, oder nur noch Bananen. Das ist Südseefeeling…. Hier in Nuku Hiva  verlässt uns nun auch Bruno nach 2 ½ Monaten und fliegt wieder nach Hause. Für ihn war die Strecke sicher recht eindrücklich, war es doch auch mal sein Traum, um die Welt zu segeln. Dass nicht alles nur paradiesisch zu und her geht hat er nun auch mitbekommen. Wir waren sehr froh um sein grosses Wissen über Motoren, Batterien, Stromversorgung. Da er ja selber seit Jahren ein eigenes Boot im Mittelmeer liegen hat, war er uns eine grosse Hilfe.

Dann heisst es auch für uns Abschied nehmen, wir wollen weiter  zur nächsten Etappe unserer Reise. Wir sind nochmals fast 4 Tage auf See bis wir zu den Tuamotus kommen. Eine total andere Welt mit über 100 Atollen  (Riffringe mit Lagunen) verteilt auf die Fläche von Europa. Wir möchten ein paar davon anlaufen.

Wir haben nun über 4000 Seemeilen hinter und noch ca. 1000 sm vor uns.

 

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