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  Segeltour 1730 sm

Januar bis April 2013

Grenada - Martinique - Los Roques und Las Aves Venezuela - Bonaire - Curacao - San Blas Inseln - Marina Panama

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Las Aves Ankerp...
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Weitere Bilder sehen Sie in der untenstehenden Bildergalerie. Viel Spass


Reisebericht

Januar bis April 2013

Grenada - Martinique

Anfang Januar sind wir nach Grenada geflogen und haben die Casa Bianca in gutem Zustand in der Spice Island Marine angetroffen. Dank Kurts kleinem, selbstinstalliertem Entfeuchtungsgerät hatten wir fast keinen Schimmel an Bord. Wie jedes Jahr ist es immer eine aufwändige  Arbeit den Katamaran bereitzustellen. Wir haben mittlerweile eine riesige Checkliste, was alles zu tun ist. Von den laufend anfallenden Reparaturen mal abgesehen. Ich bin jedesmal froh wenn wir im Wasser sind und alles ok ist.

Da wir nun ja Richtung Panamakanal wollen, haben wir das Rigg checken und teilweise erneuern lassen. Ebenfalls ersetzten wir unsere defekte Membrane unseres Wassermachers. Die Batterien sind auch nicht mehr so gut, so dass wir diese ebenfalls austauschen und die Ankerwinsch fängt an, immer mehr und mehr Probleme zu machen,  so dass auch eine solche auf unserer Einkaufsliste steht. Eine teure Saison.....

Nachdem wir also alles wieder flott gemacht haben und uns von unseren Karibikfreunden in Grenada verabschiedet haben, sind wir nochmals ein letztes Mal zu unserem Lieblingplatz, den Tobago Cays hochgesegelt, haben auch da den Turtels und Rochen tschüss gesagt und uns von den Boatboys, die uns in den letzten drei Jahren mit ihren kleinen Diensten  geholfen haben, verabschiedet. Danach gings weiter nach St. Lucia, wo wir unsere Rettungsinsel warten lassen mussten. Das Schweizer Seeschiffartsamt will das alle drei Jahre, sonst gibt’s den Schiffsausweis nicht mehr. Auch da im Hafen der Rodney Bay haben wir nochmals „alte Bekannte“ getroffen, was uns sehr freute und wir ein letztes Mal mit ihnen zum Apéro zusammensitzen konnten. Weiter gings nach Martinique, nach Le Marin, wo wir in den verschiedenen Schiffszubehörläden, nebst vielen Kleinersatzteilen auch unsere neue Ankerwinsch finden. Zudem hat es hier  „europäische“ Supermärkte, wo wir tüchtig einkaufen. Wir wollen ja im März, April für 5 Wochen zu den San Blas-Inseln, wo es weder einen Laden noch Restaurants  gibt. Auf den Bildern sieht das zumindest paradiesisch aus, aber ohne Food und Getränke kann man da halt nicht überleben. Auch in Martinique treffen wir nochmals Segelfreunde und verabschieden uns ebenfalls von ihnen.

Das Schöne an der Karibik war unter anderem, dass wir viele neue Bekanntschaften gemacht haben. Die einen leben das ganze Jahr da auf ihren Booten und zum Teil auf den Inseln. Und andere sind wie wir, einige Monate im Winter hier und gehen im Sommer nach Hause in die Schweiz, Deutschland, Oesterreich, USA etc.

Venezuela, Los Roques und Las Aves
Von Martinique aus segeln wir nun Richtung Süden Richtung Venezuela, wo wir mindestens noch die Inseln Los Roques und Las Aves besuchen möchten. Den restlichen Teil lassen wir, weil da leider in den letzten Jahren immer wieder Ueberfälle stattfanden (Ausser bei den beiden Inseln. Die sind ein wenig abseits). Wir hatten eine angenehme, zum Teil eher ruhige Ueberfahrt und kamen nach drei Tagen genau noch vor Einbruch der Dunkelheit an. Wir hatten gerade noch gute Sicht, um die Casa Bianca durch die Riffe zu lotsen (da nützt der GPS gar nichts! Riffe muss man von Auge sehen, sonst wirds gefährlich) und konnten den Anker noch rechtzeitig runtergelassen J. Los Roques ist eine Inselgruppe aus vielen kleinen schneeweissen Sandinselchen, die nur von wenigen Seglern besucht werden und von reichen Venezulanern, die mit ihren grossen Motorbooten zwei, drei Tage vor allem am Wochenende hierherkommen. Am zweiten Tag haben wir sogar eine Bucht gefunden wo wir ganz alleine lagen. Nach einem Tag weitersegeln kamen wir dann zur den Las Aves, das sind zwei kleine Inselgruppen, wo viele Vögel sich niederlassen um zu brühten. In der ersten Bucht lagen wir umgeben von Mangroven und hunderten von Vögeln, die in den Aesten hockten, und zwischendurch ihre Kreise zogen und einen rechten Lärm veranstalteten. Das Ganze war sehr eindrücklich. Am nächsten Tag bei der zweiten Inselgruppe war die Einfahrt in dieses Riff spektakulär. Von tiefblauem Wasser kommt man in türkisblaues und grünes  Wasser,  nebst schneeweissem Sandstrand mit ein paar Plamen. Dieses Farbspektakel ist einfach wunderschön. Wir lagen einsam und ruhig über Nacht bis es dann am frühen Morgen weiterging nach Bonaire.

Holländische Antillen: Bonaire
Da kamen wir mitten in der Karnevalszeit an und konnten einem farbenfrohen fröhlichen Umzug mit wunderschönen Kostümen beiwohnen. Toll was die da veranstalteten. Schliesslich ist es nur eine kleine Insel mit 15000 Einwohnern. Hier bleiben wir nun ein paar Tage an einer Boje vor dem kleinen Ort Kralendjk. Der Kühlschrank muss wieder mal gefüllt, die Wäsche zur Wäscherei gebracht und E-Mails etc. erledigt werden. Denn auch von zu Hause kommen  immer mal wichtige Mails von unseren Mietern etc.  wo wir uns melden müssen. Mit einem Mietwagen machen  wir  eine interessante  Inseltour in den Nationalpark, der  im Norden der Insel liegt. Tausende von Kakteen stehen hier und an einer schroffen Felsküste brechen sich die Wellen und spritzen meterhoch in den Himmel. Leguane laufen uns vor dem Wagen durch und eigentlich sollte es auch noch Papageien  und andere schöne Vögel geben. Aber von denen sehen wir nichts. Aber schön wars trotzdem. Bonaire gilt als Tauch- und Schnorchelparadies. So fahren wir mit unserem Schlauchboot an einige Schnorchelplätze um die Unterwasserwelt zu bestaunen.

Nach fast zwei Wochen in Bonaire genehmigen wir uns einen letzten Drink in Karl’s Bar und schauen nochmals dem Treiben der Passagiere eines angelegten Kreuzfahrtschiffes  zu, und denken, ob wir wohl auch eines Tages mit einem solchen Riesenkahn durch die Weltmeere geschippert werden. Von einer Shopping Mall zur nächsten, die in jedem Hafen auf kauffreudige Kundschaft wartet. Ja, wer weiss, vielleicht one day… Wieder an Bord der Casa Bianca gehe ich ein letztes Mal im klaren Wasser schnorcheln. Wir liegen ca. 30 Meter von der Ufermauer an einer Boje, direkt vor uns ein kleines Riff mit ein paar bunten Fischen. „Plötzlich, fast an der Oberfläche, kommt ein grosser  schwarzer Fleck auf mich zu. Ich weiche aus und es scheint, als fliege das etwa 2 Meter Tier an mir vorbei durchs Wasser. Mir steht fast das Herz still. Was war denn das! Ausgesehen hat es wie eine Roche, aber schwarz mit spitzen Flügeln. Und so gross! Habs mit der Angst bekommen, denn ich musste ja wieder zum Boot zurück. Nach ein paar Minuten hab ich allen Mut zusammengenommen und bin zurückgeschwommen. Als ich Kurt das Ganze erzähle, rief er; was du hast einen Manta gesehen, da bin ich aber richtig neidisch!

So nah am Ufer einen 2 Meter Manta zu sehen ist wirklich ein Erlebnis, auch wenn ich in dem Moment eher erschrocken als erfreut war. Mantas sind für den Menschen nicht gefährlich und kommen in dieser Gegend eher selten vor.

Holländische Antillen: Curacao
Am Tag darauf segeln wir Richtung Curacao, wo wir unterwegs per Heli empfangen werden, oder besser gesagt, wir werden zweimal tief umkreist und anscheinend für ok befunden und weg ist die Coastguard wieder. So langsam befinden wir uns in „Drogengewässern“ denn Kolumbien ist ja nicht mehr weit weg. Wir machen noch einen Zwischenstopp in Klein-Curacao, einer Trauminsel, die nur aus weissem Sand, ein paar Palmen und umgeben von türkisblauem Wasser besteht. Und ein paar Tagestouristen, die mit einem Ausflugsboot ein paar Stunden zum schnorcheln und baden kommen. Hübsch ist es hier. Ein paar kleine Wasserschildkröten schwimmen hier nebst ein paar bunten Fischen rum.

In Curacao ankern wir in einer grossen Bucht, der „Spanse Water“ die wie ein See aussieht und in die man nur durch eine enge Einfahrt kommt. Auch Curacao gehört wie bereits Bonaire zu den holländischen Antillen und es wird auch hier holländisch gesprochen.  Leider ist die Spanse Water etwas weg vom Schuss. Man muss mit dem Bus zum Supermarkt, zur Wäscherei oder in die sehr schöne historische Stadt Wilemstad zum Ein- und Ausklarieren oder zum bummeln fahren. Was etwas aufwändig ist, da die Abfahrtszeiten der Busse nach karibischem Zeitplan fahren. Ein kompliziertes Unterfangen ist hier das Einklarieren. Bis man herausgefunden hat, wann fährt dieser Bus überhaupt und wo befinden sich der Zoll und die Hafenbehörde in Wilemstad, inkl. Marsch bei fast dreissig Grad in die hinterste Ecke des Hafens, geht locker ein Tag ins Land. Aber wir haben ja Zeit… Das ganze Prozedere mit gleich drei Amtsstellen ist hier nicht auf uns Segler ausgelegt, sondern auf die Grossschifffahrt.

Dafür bietet hier der Supermarkt eine sehr gute Auswahl und wir kaufen nun noch die restlichen fehlenden Esswaren und Getränke ein. Müssen wir doch die nächsten 5-6 Wochen autark sein und das für drei Personen. Zuerst kommt Matthias für zwei Wochen und danach Simone. Keiner soll hungern oder verdursten und wir haben die Info, dass es auf den San Blas Inseln keine Einkaufsmöglichkeiten oder Restaurants gibt. Die Bilge ist nun gut gefüllt und unser erster Gast kann kommen. Matthias reist Anfang März hier an und begleitet uns an Kolumbien vorbei bis zu den San Blas Inseln, die vor Panama liegen. Wir müssen jedoch noch zwei Tage warten, weil kräftiger Nordwind mit 35 Knoten (~70 kmh) bläst und über 3 Meter steile Wellen aufwirft.

Curacao bis San Blas
Dann geht’s los. Zuerst in nördliche Richtung mit gutem Abstand an der Ostseite von Aruba vorbei (weil es da sehr flach ist und die Welle sich zusätzlich noch aufbäumt), knütteln wir gegen Wind und Welle an, bis wir 1000 Meter Wasser unter den Kielen haben. Ich liege bald flach und finde das Leben überhaupt nicht mehr lustig. Kurt spendet sein Nachtessen Neptun, einzig Matthias gefällt das Ganze und geniesst die hohe Geschwindigkeit. Wir machen durchschnittlich 9,2 Knoten Fahrt und können am nächsten Tag ein Etmal von 220Seemeilen ins Logbuch eintragen. Für uns eine Spitzenzeit in 24 Stunden.

Nun können wir endlich abdrehen und im Schmetterling, ein Vorsegel nach Backbord, das andere nach Steuerbord, Ruhe ins Schiff bringen. Die 700 Seemeilen bis Kuna Yala (San Blas Inseln) bringen wir in genau 4 Tagen hinter uns. Wir segeln ca. 100sm vom Festland entfernt der kolumbianischen Küste entlang. Je näher wir unserem Ziel  nähern, desto schwächer wird der Wind. Im Morgengrauen der letzten Nacht kommt ein graues, Boot ohne Kennzeichnung auf uns zu und legt sich quer vor unser Schiff und will uns stoppen. Kurt weicht 10 Grad nach Backbord aus und in dem Moment entfalten sich unsere eingefallenen Segel wieder zu einem Schmetterling, so dass man gut sieht, dass wir a) Segler sind und b) nicht einfach mit voll gesetzten Segeln stoppen können. Das Boot gibt nun Gas und macht uns Platz. Wir wickeln nun unsere verhederte Schweizerflagge ab und zeigen sie demonstrativ. Nun ist die „getarnte“ Küstenwache zufrieden und lässt uns harmlose Segler von dannen ziehen. Wir sind nun in den heissesten Gewässern des Drogenschmuggels, direkt vor der Küste Kolumbiens nach Panama. Die zwei Länder verbindet nicht mal eine Strasse. Es gibt nur den See- oder Luftweg!

Kuna Yala: San Blasinseln, Panama
Kuna Yala, so heissen die San Blas Inseln auf Indianisch. Das sind 365 meist unbewohnte, traumhafte Inselchen und Inselgruppen vor Panama. Viele der Indios rudern oder segeln noch mit dem Einbaum in diesen Gewässern. Einige wenige haben jedoch bereits Aussenbordmotoren. Wir konnten hier unseren Zweitmotor einem Fischer verkaufen. Er feilschte um einen guten Preis, zahlte dann aber sofort bar und zog glücklich von dannen. Die meisten Kunas, die sonst zu uns hinkamen, kamen mit der ganzen Familie inkl. Kindern und versuchten ihre Molas zu verkaufen. Das sind ca. 30x40 cm grosse, aufwendig zu interessanten, bunten Mustern, schichtweise vernähte Tücher. Die meisten Frauen tragen diese Molas selber in ihre Blusen eingenäht. Die Molas sind eine wichtige Einnahmequelle der Kuna Indianer und so lässt man sich immer wieder erweichen welche zu kaufen. Diese Handarbeit ist wirklich sehr aufwändig und schön gemacht. Ich werde wohl den Sommer zu Hause damit verbringen, meine Molas zu Kissen und Taschen weiter zu verarbeiten. Nebst einsamen oder mit nur ein, zwei Hütten bewohnten palmenbewachsenen Robinsoninselchen, gibt es einige wenige Inseln, auf denen die Indios in Dorfgemeinschaften leben. Hier steht Haus an Haus, eng nebeneinander. Es sind gut durchlüftete  Bambushütten mit Palmenblattdächern. Wir ankern vor Sugdup, das liegt neben Dupile und Yandup, drei bewohnte Inseln der Inselgruppe Carti. Ein Kanu hält auf uns zu und ein alter Indio fragt nach einem Bier. Wir bitten ihn an Bord und er erzählt uns von seiner Insel. Da leben 1300 Personen auf engstem Raum. Im Zentrum das grösste Haus ist für den “Congresso“, die oberste Instanz der Kunas. Da werden all Abendlich in langen Gesprächen die lokalen Belange besprochen. Um auf die Insel zu kommen, durften wir mit unserem Schlauchboot an seinem Steg festmachen und durch sein Haus das Dorf betreten. Sein Haus, ein etwa 5x7 Meter grosser Raum mit gestampftem Sandboden, ein paar Hängematten, ein Tisch mit Plastikstühlen, an einer Wand ein selbst gebasteltes Gestell und in der Ecke ein Gaskocher. Die Kleider der Familie hängen an Leinen an einer Schnur. Es ist angenehm kühl darin. Hier wohnen er, drei Söhne, zwei Frauen und etwa 4 halbwüchsige Kinder. Da wir gelesen haben, dass die Kunas sehr gutes Brot backen, fragen wir den alten Kuna danach. Er führt uns kreuz und quer durch das Dorf. In den ältesten Hütten wohnen die alten Frauen in etwa 3x4 Meter grossen Räumen und kochen und backen noch an offenen Feuerstellen. Anhand des feinen Backgeruchs werden wir fündig und kaufen frisches, noch warmes Brot. Und es schmeckt tatsächlich fantastisch.

Etwa die Hälfte der Einwohner sind Kinder und Jugendliche. Sie lernen nebst spanisch auch englisch. Auch der 75-jährige Indio spricht neben seinem Dialekt noch spanisch und ein paar Worte englisch. Auf der Hauptinsel Sugdup gibt es einen kleinen Spital, eine Apotheke und zwei Schulen. Nebst Brot finden wir hier noch eine Melone, Ananas und Kartoffeln.

Wieder auf dem Katamaran, schwimmt eine halbe Stunde lang ein 1Meter grosser Cobia zwischen unseren Rümpfen umher. Kurt steigt mutig ins Wasser weil er meint es sei ein kleiner Hai, den er unbedingt filmen will. Der Cobia haut jedoch ab. Kaum ist Kurt wieder draussen, kommt der jedoch zurück. Kurt hält nun die Unterwasserkamera von Bord aus ins Wasser und filmt ihn so. Die Filmanalyse hat dann ergeben, dass es gar kein Hai war. Die beiden Fische sehen sich nur sehr ähnlich.

Das ganze Gebiet ist von zahllosen Riffs durchsetzt und wir navigieren nebst GPS und  Segelhandbuch noch mit Augapfelnavigation. Das heisst, einer muss vorne am Bug oder auf dem Dach stehen und Ausschau halten. So pendeln wir 5 Wochen von Insel zu Insel. Matthias verlässt uns nach ein paar Tagen und wird von einem Kuna zuerst mit dem Wassertaxi an Land und von da mit dem Jeep nach Panama gefahren. Ein paar Tage später mache ich die gleiche Tour und hole Simone am Flughafen in Panama ab. Die Jeepfahrt führt über zwei Stunden durch den Regenwald, steil Bergauf und Bergab mit vielen Kurven.

Bei einigen Inseln kann man gut schnorcheln, bei andern erkundet man diese einfach und fühlt sich als Robinson, sammelt Muscheln und bewundert die vielen Seesterne die es hier im Wasser liegen. Zwischendurch kauft man einer Kunafamilie ein Mola ab und  wenn man Glück hat, kommt alle paar Tage ein Indio mit seinem Einbaum und verkauft Früchte, Gemüse, Fisch, Lobster, ja sogar Hühner. 3x hatten wir Glück und müssen nicht immer nur Büchsengemüse essen. Und da die bewohnten Inseln nicht gleich um die Ecke liegen, backe ich alle zwei Tage selber Brot. Das kann ich mittlerweile sehr gut. Einmal konnten wir auf der Insel Banedup sogar mal zum Essen gehen. Es gab gegrillten Fisch mit Kochbananen. Ganz langsam hält hier der Tourismus Einzug und man kann auf einigen Inselchen in Hütten oder in mitgebrachten Igluzelten übernachten.

Es hat uns hier sehr gefallen, aber wir haben gemerkt, dass wir nebst Paradies auch wieder mal etwas Zivilisation brauchen und segeln weiter Richtung Colon.

Panama: Atlantikseite
Unterwegs ankern wir in Portobelo, einem geschichtsträchtigen Ort. Kolumbus landete hier an und die Spanier benutzten diesen natürlichen Hafen später als Hauptumschlagplatz für das Gold und Silber, das nach Europa verschifft wurde. Dies wiederum lockte auch die Piraten an, so dass eine aufwändige Festung gebaut wurde, die heute noch gut erhalten ist. Der Ort selber ist heute leider verlottert und schmutzig. Wir ziehen schnell weiter. Beim nächsten Ankerplatz, vor der Isla Linton, wundern wir uns über das laute Gebrüll, das vom Regenwald her tönt. Was ist das? Hier gibt’s doch keine Löwen! Im Reiseführer lesen wir dann, dass in den Regenwäldern von Panama Brüllaffen leben. Die Männchen können ihren Hals so gross aufplustern, dass sie zu den lautesten Tieren auf dem Erdball gehören. Da hat nicht einmal ein Löwe eine Chance.

Am nächsten Tag nähern wir uns Colon und unserem Ziel, der auf der anderen Seite des Kanals liegenden Shelterbay Marina, kurz vor dem Panamakanal. Immer mehr Riesenpötte mit Containern beladen hängen hier rum. Per Funk melden wir uns bei der Kanalbehörde an und können die erste Einfahrt zum Kanal ins grosse Vorbecken, das durch eine lange Mauer gut geschützt ist, passieren. Sicher und geschützt liegen wir dann zwei Wochen in der Shelterbay Marina, die direkt am dichten Urwald liegt. Am Abend, wenn die Temperaturen angenehmer sind, gehen wir hier spazieren um Brüll- und Kapuzineräffchen, Faultiere und bunte Vögel zu besichtigen.

Das Zusammenräumen der Casa Bianca ist immer wieder eine aufwändige und schweisstreibende Arbeit. Da wir diesmal genügend Zeit haben, arbeiten wir nur am Vormittag. Denn am Nachmittag ist es dermassen heiss (um 35 Grad) und feucht, dass fast alle hier in der Marina nur noch wie „tote Fische“  rumliegen oder im Schneckentempo ihre Arbeiten erledigen. Die Marina hat zwar einen Pool, aber auch der wärmt sich auf, so dass man darin auch keine richtige Abkühlung findet. Gegen Abend wird es dann aber jeweils angenehmer. Da sitzen wir dann mit Ueli und Barbara, Segelfreunden aus der Schweiz, die ihr Boot ebenfalls hier haben, zusammen und lernen auch neue kennen.

Mit dem Katamaran Jehol durch den Panamakanal
Uns gegenüber am Steg liegt ein Belgier mit einem sehr gestylten 16 Meter-Hyper-Rennkatamaran, der in ein paar Tagen durch den Panamakanal will. Wir fragen ihn, ob er noch Linehandler braucht und sind sofort gebucht. Ein paar Tage später fahren wir mit ihm durch den Kanal und helfen an Bord. In 24 Stunden ist man inkl. Übernachten im Gatunsee durch und wir stossen ein erstes Mal auf den Pazifik an. Philippe und Frederic ziehen weiter nach Galapagos und Kurt und ich nehmen den Bus zurück zur Marina und haben nun eine Ahnung was uns nächstes Jahr erwartet. Empfehlenswert!

Jedes Segelboot muss 4 Linehandler, einen Lotsen nebst dem Kapitän an Bord haben. In den Schleusen werden an den vier Endpunkten (an den Klampen) des Bootes die Leinen festgemacht und müssen während der Wasserzufuhr oder Abfuhr bedient werden. Der Kapitän steuert nach Anweisung des Lotsen sein Schiff. (Dies nur eine Kurzerklärung, Nächstes Jahr dann ausführlicher)

In der Marina wird die Casa Bianca aus dem Wasser geholt und gut verpackt inkl. Entfeuchtungsanlage gegen Schimmel, an Land gestellt und wir fahren durch den Dschungel in die gut zwei Stunden entfernte Stadt Panama City, die auf der Pazifikseite liegt, um da von einem Hotel aus noch ein paar Tage diese Stadt zu erkunden.
(Siehe weitere Fotos Panama City)

Panama City
Ueberall wird gebaut. Auf der einen Seite ein Hochhaus neben dem andern. Natürlich in architektonischen Höhenflügen. Auf der anderen Seite wird die heruntergekommene Altstadt restauriert. Das wird wohl noch ein paar Jährchen dauern bis die wieder in ihrem alten Glanz erstrahlt. Das Gefälle zwischen Reich und Arm ist gross und sichtbar. Bei bis zu 7Meter Ebbe und Flut hat die Stadt leider keinen Strand, was wirklich schade ist. Dafür liegt um die Stadt herum ein Regenwaldgürtel mit Nationalparks. Die Hauptatraktion ist natürlich der Panamakanal mit seinen Schleusen und dem Gatunsee.

 

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