Fakarava
Fakarava ist eines der grössten Atolle mit fast 2x Bodenseegrösse. Nach 6 Stunden Ueberfahrt von Kauehi durchfahren wir im Norden einen breiten Pass und ankern dierkt vor dem Dorf Rotova. Wir haben seit ein paar Tagen zwei 50 cm lange Schiffshalterfische als Begleiter an unseren Rümpfen hängen und sind gespannt ob die noch dabei sind. Normalerweise hängen sie sich an Haie und Rochen. Auf ihrem Kopf haben sie eine Art Saugnapf. Mittlerweile sind es 4. Es hat sich wohl in der Unterwasserwelt rumgesprochen, dass sie bei uns zusätzlich mit Brot, Krackers und Haferflocken gefüttert werden ;-).
Bald sind wir 3 Monate unterwegs und haben 5000 Seemeilen ( = ca. 9500 km) zurückgelegt. Ich kontrolliere nun laufend meine Boxen mit Reis, Mehl, Pasta, Zucker etc. Die ersten Packungen haben angefangen zu leben. Kleine Stecknadelgrosse Käferchen krabeln darin herum. Also schwups raus ins Meer damit. Vielleicht können die Meeresbewohner noch was damit anfangen. Wir haben noch 2 Monate vor uns und ich hoffe, dass der Vorrat, den ich eingekauft habe, bis zum Schluss reicht.
Fakarava ist bereits touristischer, die Häuser sehen schöner aus, den Bewohnern geht es hier recht gut. Es gibt zwei, drei kleine Bungalowhotels an Traumlagen und zwei ganz einfache Snacks. Und im Supermakt gibt es Glace, Cola und wir finden einen wunderbaren Brie und Bagette. Hier lernen wir einen Neuseeländer und eine Amerikanerin kennen und mieten zusammen Fahrräder um einen schönen Schnorchelplatz aufzusuchen. Für uns alle ist das Ankern in diesen Korallenstöcken sehr stressig, so dass wir vorerst mal mit den Booten bleiben wo wir sind. Beim Schnorcheln sehen wir drei 1 Meter grosse Schwarzspitzhaie. Als wir am späten Nachmittag am Steg einen Sundowner nehmen, schwimmen unter uns sogar zwei 2 Meter grosse Riffhaie durch. Sie sollen anscheinend nicht gefährlich sein, sagen die Einheimischen. Als ich das nächsten Mal ums Boot schwimme ist es trotzdem ein komisches Gefühl zu wissen, die sind in der Nähe. Wir verbringen mit Bill und Caroline zwei nette Tage und haben es lustig zusammen, dann trennen sich unsere Wege wieder. Wir wollen noch in den Süden der Insel (ca. 50 Km), sie wollen weg von den Tuamotus nach Moorea, eine der Gesellschaftsinseln neben Tahiti.
Wir haben den 8. Mai und auf der 7stündigen Fahrt innerhalb des Atolls in den Süden der Insel, hat es eine Stunde lang geregnet. Bei Ankunft haben wir jedoch Glück, dass die dunklen Wolken nicht schon wieder auslassen. Wir suchen uns durch die Korallenstöcke einen grösseren hellen Flecken Sand zum Ankern. Ein Traumplatz mit schönem pink Korallensansstrand und natürlich viele Palmen ;-). Wie im Prospekt. Zur Begrüssung schwimmen drei 1-2 Meter Haie ums Boot. Unser Bootsnachbar meint lachend, das ist ganz normal hier. Also gut lassen wir uns auf dieses Abenteuer ein. Ob ich ins Wasser gehen werde weiss ich noch nicht, aber mal schauen…. Am nächsten Tag suchen wir uns durch die Untiefen und Korallenstöcke einen Weg mit dem Schlauchboot zum Südpass. Bei einlaufender Strömung lassen wir uns darin treiben und sichten unter uns auf ca. 20 Meter Tiefe sicher 30 Haie in einer Gruppe. Wow! Als einer neugierig zu uns hochschwimmt, bin ich in den Startlöchern um ins Dingi zu jucken… Ist aber nicht nötig, er kommt nur kurz neugierig vorbei und taucht wieder ab. Am Ufer entlang hat es ein kleines natürliches Becken in das wir hineinschnorcheln können. Hier schwimmen wir nun inmitten von sicher 10 - 15 1-1,5 Meter grossen Schwarzspitzhaien und riesigen Napolenfischen. Die sind ebenfalls ca. 80cm hoch und 1,5 Meter lang. Der helle Wahn! Ein Napoleonfisch verwechselt wohl Kurts Kamera mit Futter und schnappt kurzerhand zu und schwups ist das Gehäuse kaputt. Aber wenigstens sein Finger noch dran. Er kann Gott sei Dank die gemachten Filme retten. So einen Spot gibt es wohl nicht oft auf der Welt für Schnorchler. Wir bleiben ein paar Tage.
In den 2 Wochen Tuamotus ist das Wetter wechselhaft und immer wieder ziehen heftige Regenfronten durch. Für unsere Ausflüge müssen wir uns immer wieder Sonnenfenster suchen.
Die Polynesier sind sehr freundliche und hilfsbereite Menschen. Alle grüssen einen, auch aus den fahrenden Autos. Hat man Fragen, wird umgehend geholfen. Auch sonst lieben sie einen allgemeinen Schwatz und sind interessiert woher man kommt. Man fühlt sich gut aufgehoben hier.